Überblendtechnik

Die Begrifflichkeit der Diashow hat sich auch in die digitale Welt der digitalen Präsentation hinüber gerettet. Die gerahmten Dias werden über einen speziellen Diaprojektor von dem kleinen Diapositiv auf das großformatige Bild im Veranstaltungsraum projiziert.

In den 80er und 90er Jahren waren die durch Deutschland ziehenden Diashows (in Überblendtechnik) mit den spannendsten Reisezielen auf der Erde ein Besuchermagnet und füllte die großen Veranstaltungssäle in den Metropolen und auf dem flachen Land. Die Sehnsucht nach den fremden und exotischen Gegenden der Erde oder den faszinierenden Themen einer fotografischen Betätigung war so spannend, die Atmosphäre im Raum, dann erscheint das erste Bild und die Musik geht an.

Es gab noch kaum Privatfernsehen, kein Internet – hervorragende Fotos waren nicht so einfach verfügbar. So waren die großen Diahows eine Erfüllung nach der eigenen Sehnsucht und brachten den Fotografen volle Säle und guten Umsatz.

Auch uns faszinierte diese neue Technik und künstlerische Darstellungsform in der Überblend Projektion mit Multimediaeinsatz – das mussten wir auch haben.

 

Diahow als Präsentationform

Für die Präsentation der kleinen Diapositive für das Publikum ist ein Diaprojektor erforderlich, dies sind spezielle Projektionsgeräte für die fotografische Präsentation der wertvollen Bilder im Kleinstformat. Die Diaprojektor haben eine lange Entwicklungsgeschichte und verschiedenste Bauformen hinter sich. Der Diaprojektor besteht aus den Baugruppen

  • Gehäuse zur Verminderung von Streulicht im Präsentationsraum und Justierungssystem
  • Führung des Dia Magazins
  • Transport des Diamagazins
  • Transport des Dias vom Magazin in Projektionsstellung
  • Lichtquelle
  • Reflektor und Kondensor System
  • Projektionsobjektiv
  • Autofokus System für Projektionsobjektiv
  • Steuerungssystem

 

Überblendung als Kunstform der Diahow

Der Transport der Dias im Magazin erfordert prinzipbedingt immer kurze Dunkelphasen in der Projektion, bis das neue Dia wieder am Ort ist und das Licht wieder durchscheinen darf.

Eine Lösung des Themas war die Kombination aus zwei (oder mehreren) Diaprojektiren in der Projektion. Während ein Diaprojektor ein Dia projiziert, wechselt der andere gerade das nächste Bild dem Publikum. Die Dunkelpause entfällt ersatzlos. Das Licht der beiden Diaprojektoren wird durch entsprechende Elektronik und Steuerungstechnik gesteuert und gezielt beeinflusst. Für den Betrachter wird ein Bild nahtlos in ein anderes Bild sanft übergeblendet. Daraus ergibt sich auch die Gattungsbezeichnung der Überblendtechnik. Ein Bild wird bei gleichbleibender Helligkeit sanft oder schnell in ein anderes Bild übergeblendet.

Die klassische Diashow im Familienrahmen hatte auch damals schon den Ruf wie heute die endlosen Selphie-Vlogs der Youtuber mit unendlicher Länge.

Langatmige Erzählungen und die andauernden Hell-Dunkel-Wechsel ließen das Publikum schnell ermüden – zwei Effekte die sich gegenseitig verstärken.

Mitte der 80er Jahre war die Elektronik auch so weit, dass Überblendtechnik von immer mehr Herstellern schon ab Werk angeboten wurde und zu einfachen und handlichen Lösungen geführt hat.

Uns hatte es vor allem das einfache und kompakte Überblendsystem von Reflecta, das Kombi-Set angetan. Eine Kombination aus zwei bewährten 150W Projektoren, dazu ein spezielles Überblend-Rack – so dass die beiden Projektoren übereinander positioniert werden können. Ein Handregler zum Überblenden und Diatransport ermöglicht die Steuerung des Kombi-Sets im heimischen Wohnzimmer und erste Überblend Shows waren der Renner im Fotografen Kreis.

Multimedia Präsentation

Aus dem Dunkel-Pausen-Freien überblenden der Dias entwickelt sich eine eigene Kunstform für die Fotografen, indem die Elemente

  • Bilder
  • Bildübergänge
  • Musik
  • Kommentare
  • Titel und Texteinblendungen

in künstlerischer Form miteinander kombiniert wird.

Die Multimediale Präsentation macht das zeitsynchrone Steuern der Diaprojektoren und die Abfolge der Dias passend zur Musik erforderlich. Ab der Mitte der 80er Jahre waren erstmalig PCs im großen Umfang zur Verfügung. Die Programmierung einer Überblend Show unter dem Einsatz von PC war ein technologischer Sprung aus der analogen Technologie heraus.