Der Wunsch und der Traum vom großen Kino in den eigenen Wänden und transportabel für die vielen Veranstaltungssäle in der Umgebung war eine Idee und eine Leidenschaft aus der Entwicklung der Diaprojektion in anspruchsvolle, in künstlerische Dimensionen weiter zu entwickeln.
Der Dunkle Raum und dann beginnt der erste Diaprojektor langsam das Licht zu erheben hat eine besondere Faszination auf den Betrachter – ganz wie in einem guten Kino. Die Vorfreude beginnt, jetzt kommt ganz bestimmt etwas ganz gutes und schönes.
Vom Diaabend zur Multi-Visions-Show
Der Diaabend im Freundeskreis mit stundenlangen Dias aus dem letzten Urlaub
"Das ist Tante Else am Trevibrunnen in - wo war das gleich noch mal ..."
Der Diaabend und die Diashow kam ordentlich in der Verruf und war Synonym von Zwangsbeglückung, Lästige Pflicht, Langeweile und lass-das-vorrüber-gehen. Neue Techniken und der Einzug der Elektronik und Computer Techniken in die Diaprojektion ermöglichte vollkommen neue Möglichkeiten und Dimensionen. Die Multivisions Show war geboren und füllte die großen Veranstaltungssäle in den Städten und auf dem Land.
Das Dia lieferte extrem helle Bilder in hervorragender Schärfe und Farbigkeit und konnte auf übergroße Leinwände projiziert werden – so das tausende Besucher gleichzeitig dieser Erlebnis teilen konnten. Michael Martin füllte Deutschlandweit die Säle und war die Nummer ein der Multivisions Shows. Diese große Vision konnte sich der Fotograf mit überschaubaren Mitteln ins heimische Wohnzimmer holen, oder in den Vereinsabend oder die VHS.
Diaprojektion war in den 80/90er Jahren Top – und kann es heute wieder sein
Gute Gründe, warum die Diaprojektion ein Bestandteil der Faszination Fotografie war und ist.
Großes „Kino“ zu Hause und in der Veranstaltung
Mit vergleichsweise einfacher Technik gelingt eine Vorführung, ja ein Präsentation“ eines Themas, was dem großen Kino schon mächtig nahe kam. Die große Leinwand, strahlend hell, der abgedunkelte Raum, die Spannung und Faszination auf das was da kommen mag. Ein Soundtrack unterstreicht die Wirkung der Bilder auf der Leinwand und verbindet sie zu einem Film im Kopf des Betrachters.
Bewußtes Fotografieren für die Diashow
Das Format steht fest, von Anfang an. Kein Ausschnitt, keinen Crop. Möglichst im Querformat – aber auch Hochformat – aber dann eine ganze Reihe an thematisch passenden Fotos. Während dem Fotografieren denkt der Fotograf an die spätere Präsentation, denkt in Themen, denkt in Geschichten. Alles um die spätere Präsentation zu gestalten und einen Übergang der Themen zu ermöglichen – Kino im Kopf.
Nehmen Sie eine analoge Filmkamera in die Hand und laden diese mit einem Diafilm und Sie sehen, wie viele Funktionen einer digitalen Kamera eigentlich alles unnütz und überflüssig sind. Zeit, Blende, Brennweite, manuelle Scharfstellung und Sie werden Glücklich werden. Eine ganz bewusste Entschleunigung in der kreativen Fotografie, auch wenn die digitale Fotografie natürlich viel leistungsfähiger und vielseitiger ist.
Fotografieren auf den Punkt
Der Fotograf muss sich beim Fotografieren Zeit nehmen. Nach dem Druck auf den Auslöser gibt es keine Korrektur mehr. Die analoge Fotografie benötigte mehr Zeit, weil sie endgültig war. Der Umgang mit dem Licht, der Bildaufbau, die Belichtung, die Perspektive … alles wird noch vor dem Auslösen bedacht. Jede Auslösung kostete Geld – Konzentration und Bedacht war angesagt. Ein Motiv konnte nicht mit 100 Aufnahmen totfotografiert werden, es mussten 10 Aufnahmen genügen und die in einer Qualität um damit eine Sequenz von 2 Minuten füllen zu können. Die Quantität der Bilder sinkt, die Qualität der Bilder steigt.
Es gab wohl kaum eine darauf besser eingerichtete Kamera als die OLYMPUS OM-4 TI mit der ersten und besten Multispot Messung in Verbindung mit der Autodynamischen Messsteuerung (ADM). Damit endet das raten und schätzen und setzte professionelle Messung ein.
Keine Software aktualisieren, keine Lizenzen zahlen
Analoge Technik war anders als die digitalen Technologien im Abo-Modus und immer währenden Updates und Inkompatibilitäten. 90-Minuten Compact-Cassette – passt. CS Diamagazin oder Gemeinschaftsmagazin – passt. Dias im Standard Format 5×5 cm lassen sich problemlos verwenden und das über Jahrzehnte. Notwendige Software für Steuerungstechnik wurde immer als Lizenz mit lebenslanger Nutzung verkauft. Ach wie waren diese Zeiten einfach!
Zur Ansteuerung der Druckerschnittstelle ist eine eingebaute LPT1/PRN Schnittstelle erforderlich, diese wird in Windows nicht mehr unterstützt.
Damit DIATHEK aktuell auf einem Notebook mit dieser Schnittstelle läuft reicht eine FreeDOS Umgebung vollkommen aus. Diese gibt es kostenlos und darf uneingeschränkt genutzt werden.
Aufbau in Windeseile und los gehts
Analoge Technik ist eigentlich immer einsatzbereit. Die Königsklasse war damals ein permanenter Einbau der Vorführtechnik in einem Raum/Wohnzimmer. Leinwand aus der Versenkung holen, Projektoren und Steuerungstechnik einschalten, Diamagazine einführen und das Kino im „Wohnzimmer“ genießen. So lässt sich aus den gefürchteten Diaabende zum letzten Urlaub ein spannender Themenabend in Multivisionstechnik mit bleibenden Erinnerungen gestalten.
Kompatibilität über Jahrzehnte hinweg
Dias im Format 5×5 cm können auch Jahrzehnte später von jedem Diaprojektor in der originalen Auflösung projiziert werden und das wird auch so bleiben. Das sind ganz praktische Annehmlichkeiten der analogen Technik als Kontrast zu einer digitalen Präsentation aus dieser Zeitepoche. Das analoge Format übersteht die Zeit. Auch der Soundtrack auf dem AV Recorder kann Jahrzehnte später unkompliziert abgespielt werden. Das Kinoerlebnis kommt jederzeit wieder zurück.
Entschleunigung im Fotografie Prozess
Mit dem Auslösen kann der Fotograf nichts mehr tun, nur noch warten bis der (Dia-)Film von der Entwicklung (und der Rahmung) zurück ist. Die zeitliche Trennung von der Aufnahme zum fertigen Ergebnis hatte auch immer etwas Gutes. Kein ewiges ansehen der Bilder auf dem Monitor – die Konzentration bleibt auf den Motiven und der Umsetzung für eine Sequenz in der Diashow. Dafür wird mehr Zeit und Aufwand in die Belichtungsmessung vor der Aufnahme gesteckt.
Kreatives Komponieren am Leuchtpult
Die gerahmten Dias liegen auf dem großen Leuchtpult und werden mit der Dialupe betrachtet und auf Ausschuss hin untersucht. Der Überblick über 100 Dias lässt sich so sehr einfach gewinnen. Die Spitzendias bekommen in DIATHEK ARCHIV eine Dianummer und wandern ins Diaarchiv für spätere Diashows. Auch das Zusammenstellen einer thematischen Diashow geschieht wieder auf dem Leuchtpult. Hell und relativ groß liegen 100 Dias vor Ihnen und Sie sortieren Dias zu Sequenzen, Themen und ganze Geschichten.
Schritt für Schritt wird aus einer Idee eine Dia-Präsentation
Kein Kunstwerk entsteht einfach so. Auch eine Multivisions-Show wird Schritt für Schritt erdacht und umgesetzt. Mit jedem Schritt kommt eine weitere Dimension für das fertige Werk hinzu und wird runder und kompletter. Der Fotograf hat die Diashow lange vor der ersten Aufführung schon zigmal gesehen. Jedes mal wird die Diashow besser und vollständiger. Bei dem ersten Testlauf mit Dias, Titeldias, Musik und gesprochenem Text zeigt sich ob die Idee funktioniert. Jedes mal ein besonderes Erlebnis im kreativen Schöpfungsprozess.
Die Einschränkungen im Jahr 2020 mit den Pandemie Covid-19 waren ein guter Grund und eine noch viel schönere Gelegenheit die eigene Multivisions-Technik wieder zu entstauben und aufzubauen.
Jetzt genieße ich an den Abenden sehr gerne anstelle von Fernsehen eine der vielen eigenen Diashows.
Die Faszination für die analoge Diatechnik ist unmittelbar wieder zurück.
Es gibt nicht schönes außer man tut es! Genießen Sie auch mal wieder Ihre alten Dias in analoger Technik und in Kino Qualität. Es ist einfacher als man denken möchte.